


Die Wochenkarte ist unser Spielraum. Sie erlaubt uns, mit saisonalen Zutaten zu arbeiten, neue Kombinationen zu testen und deinen Lieblingsklassikern einen frischen Dreh zu geben. Auf der festen Karte stehen Gerichte, die du immer bekommst. Die Wochenkarte ist beweglich: mal leichter, mal kräftiger, mal überraschend – aber immer nah an Saison und Markt.
Bevor wir einkaufen, schauen wir auf zwei Dinge: Kalender und Wetter. Pfifferlinge und Steinpilze haben ihren Moment. Tomaten schmecken in der Sonne besser als im tiefen Winter. Ein Grillfisch passt an warmen Tagen, ein Schmorgericht eher später im Jahr. Auch eine Hitzewelle oder eine kühle Woche ändern, worauf man Lust hat. Diesen Rhythmus greifen wir auf – nicht dogmatisch, sondern praktisch.
Wir arbeiten mit Händlern, die verlässlich liefern. Gemüse, Salate und Kräuter kommen so frisch wie möglich. Für Käse, Mehl, Prosciutto oder Mozzarella nutzen wir italienische Produzenten. Fisch beziehen wir nach Verfügbarkeit in passender Qualität; wenn etwas nicht so ist, wie wir es brauchen, landet es nicht auf der Karte. Lieber eine Idee streichen, als ein mäßiges Gericht servieren.
Mit den Zutaten in der Küche beginnen die Tests. Dazu gehören drei Fragen: Wie verhält sich die Zutat auf dem Teller? Wie fügt sie sich in unsere Linie ein? Was ist in der Woche wirklich gut zu stemmen? Ein Beispiel: Pfifferlinge. Sie sind großartig, brauchen aber Pflege. Wir überlegen, wo sie am meisten Freude machen – als Topping auf Pizza, in einer leichten Weißweinsauce zu Pasta oder als Beilage zum Fleisch.
Eine Wochenkarte fühlt sich rund an, wenn sie Vielfalt bietet. Meist planen wir:
So findet jede und jeder etwas Passendes – leicht oder herzhaft, klassisch oder neu.
Eine gute Idee scheitert manchmal an der Umsetzung im Service. Darum prüfen wir: Lässt sich das Gericht zur Stoßzeit schnell und sauber kochen? Ist die Portion stimmig? Bekommen wir die gewünschte Konsistenz zuverlässig hin? Ein Gericht, das nur „unter Laborbedingungen“ klappt, taugt nicht für die Wochenkarte. Ziel ist ein Teller, der im Alltag überzeugt – nicht nur im Musterlauf.
Wir kalkulieren fair. Qualität hat ihren Preis, aber ein Gericht muss sich für dich richtig anfühlen. Der Einkaufspreis schwankt, gerade bei Fisch und saisonalen Pilzen. Wir rechnen sauber, legen keine versteckten Spielchen in den Teller und halten die Preise so, dass du wiederkommst – nicht nur einmal.
Der Name soll klar sagen, was kommt. In der Kurzbeschreibung nennen wir die prägenden Zutaten und Zubereitungen – oft mit „mit“ oder „auf“. Wir vermeiden lange Listen. Besser drei gute Hinweise als neun kleine. So weißt du schnell, ob das Gericht zu dir passt.
Bei Pizza achten wir auf Balance: ein Boden, der Hitze bekommt, ein Belag, der nicht wässert. Deshalb lassen wir den Rand frei, dosieren Sauce und Käse, und geben frische Toppings – wie Rucola oder Avocado – erst am Ende auf die Pizza. Räucherlachs, Büffelmozzarella, Pfifferlinge, Salsiccia: Alles hat seinen Ort und seine Reihenfolge, damit der Steinofen das Beste leisten kann.
Die Form der Pasta entscheidet mit, welche Sauce funktioniert. Orecchiette tragen Ragout, Linguine nehmen Öl und Sud gut auf, Gnocchi fühlen sich in cremigen Saucen wohl. Wir wählen die Kombination so, dass Textur und Aromen sich ergänzen. Dazu gehört auch: Pasta al dente, immer. Zu weich ist keine Option.
Beim Grillen zählt Hitze und Timing. Eine Dorade braucht ein wenig Ruhe nach dem Grill, damit der Saft bleibt. Rind bekommt eine definierte Kerntemperatur, kein Zufall. Bei Saucen setzen wir auf Reduktion statt auf Dickmacher. Lieber eine Weißweinsauce, die glänzt, als eine überwürzte Rahmspur, die alles zudeckt.
Zum Schluss soll es Spaß machen. Ein Profiterol mit Vanillecreme und Schokoladenüberzug, ein Schokoladensoufflé mit weichem Kern, eine Panna Cotta mit klarer Vanillenote: Das sind wenige Zutaten, die genau sitzen müssen. Zu süß ist genauso schwierig wie zu flach. Wir probieren, bis das Verhältnis stimmt.
Bevor die Wochenkarte „live“ geht, kochen wir einmal im Takt. Das heißt: Wir stellen uns vor, es ist Freitagabend. Wie schnell bekommt jede Station die Gerichte auf den Pass? Gibt es Engpässe bei Pfannen, Platten, Ofenplätzen? Müssen wir etwas vereinfachen? Ein Gericht, das im Probelauf stockt, bekommt eine Anpassung – oder fliegt.
Einige Wochenkarten-Gerichte sind bewusst limitiert. Das liegt nicht an Kalkül, sondern an Qualität. Bestimmte Fische oder Pilze bekommen wir nur in einer Menge, die für zwei, drei Tage reicht. Ist sie weg, ist sie weg. So bleibt das Niveau hoch, und die Karte lebt.
Dein Feedback prägt die nächste Woche. Was leer bestellt wurde, kehrt oft zurück – vielleicht mit kleiner Verbesserung. Was liegen blieb, prüfen wir ehrlich: War der Text unklar? War der Preis unpassend? Oder war das Gericht einfach nicht stimmig? Aus diesen Antworten entsteht die nächste Runde.
Wenn du etwas Bestimmtes probieren willst, komm lieber früher in der Woche oder ruf kurz an. Bei limitierten Gerichten lohnt es sich. Wenn dir ein Gericht gefällt, sag es gern – online oder direkt am Tisch. Das hilft uns, es zu verbessern oder wiederzubringen.
Eine Wochenkarte ist Handwerk. Sie beginnt beim Markt, geht durch die Küche, landet bei dir auf dem Tisch und kommt als Feedback zu uns zurück. Jede Woche neu, aber mit dem gleichen Ziel: ein Teller, der Freude macht.
Die aktuelle Wochenkarte findest du hier: restaurantcristalina.de/speisekarte/wochenkarte